Ältere VersionenLinks hierherNach oben Share via Share via... FacebookSend via e-MailPrint × Biophysik/medizinische Physik In welchem Jahr hast du deinen Abschluss an der UP gemacht? Welchen (Fach und Grad)? Ich habe 2012 meinen Bachelorabschluss an der UP gemacht. Wie ging es für dich nach dem Studium weiter? Nach dem Bachelor in Potsdam habe ich meinen Master of Physics in Karlsruhe gemacht und bin dann für die Promotion wieder nach Potsdam gekommen. Wo arbeitest du derzeit? Was sind deine Aufgaben dort? Aktuell promoviere ich am Max-Planck-Institut für Kolloid- und Grenzflächenforschung in der Abteilung Biomaterialien. Hier untersuche ich Knochen mit Methoden der Festkörperphysik (z.B. Elektronenmikroskopie, Computertomographie und Röntenstreuung am Synchrotron) und vergleiche die Ergebnisse dann mit biologischen Eigenschaften . Nach Abschluss der Promotion werde ich die Knochenforschung als Postdoktorandin in der Zahnklinik der Charité weiterführen. Inwiefern hat dich das Physikstudium darauf vorbereitet? Das Physikstudium hilft mir dabei, die verschiedenen Methoden von Mikroskopie, Fluoreszenmikroskopie bis hin zu Computertomographie und Streuexperimenten besser zu verstehen. Was wird wie gemessen und wie kann ich die Messungen beeinflussen. In jedem Fall habe ich durch das Studium eine erhöhte Frustrationstoleranz, die während der Promotion aber noch erweitert wurde. Für meine Bewerbung hat mir sicherlich geholfen, dass ich schon bei meiner Bachelor- und Masterarbeit am Synchrotron gemessen habe, da man dort extreme Arbeitszeiten hat und es klar war, dass bei meinem Projekt auch solche Messzeiten anstanden. Nicht zu vernachlässigen sind aber auf jeden Fall auch die Dinge, die ich in meinen Soft Skill Kursen gelernt habe: Ich habe Kurse zum wissenschaftlichem Schreiben und Präsentieren belegt und auch selber belegt. Diese Kurse haben mich super auf die Promotion vorbereitet, weil ich dort Projektplanung, schreiben und präsentieren geübt habe, was man in der Promotion andauernd tut. Dank meiner Französischkurse bin ich auch in der Übung geblieben und konnte mich bei einem Forschungsaufenthalt in Kanada sehr gut einleben. Denkst du gerne an dein Studium zurück? Gibt es etwas, das du aktuell Studierenden mitteilen möchtest (z. B. Tipps, Empfehlungen)? Ja, ich habe sehr gern studiert. Deswegen hat mein Master auch etwas länger gedauert^^ Aber insbesondere an die Zeit in Potsdam denke ich sehr gern zurück, weil es dort noch ein größeres Gemeinschaftsgefühl gab als in meinem Masterstudium in Karlsruhe. Physik ist keine Disziplin für Einzelkämpfer, sucht euch Leute, mit denen ihr euch gut versteht und macht die Übungen gemeinsam. Dann könnt ihr euch gegenseitig helfen, Dinge erklären und versteht sie dadurch auch besser. Habt keine Angst davor, beim Vorrechnen oder bei den Aufgaben Fehler zu machen. Nur dadurch sehen die Tutoren, wo es Probleme gibt und können euch helfen. Durch Fehler kann man lernen. Physik ist schwer und kaum einer versteht sie richtig. Manche Sachen ergeben erst nach ein paar Semestern Sinn, aber irgendwann kommt man doch zu einem Punkt, wo man sagen kann, das man etwas verstanden hat. Glaubt mir, so geht es fast allen! Deswegen redet miteinander und nehmt euch die Angst. In den Bewerbungen wurde ich nie gefragt, warum ich für meinen Master so lange gebraucht habe. Auch Noten haben für meine Promotion keine Rolle gespielt. Macht Dinge außerhalb des normalen Curriculums! Soft Skill Kurse können euch auch später noch viel helfen. Engagiert euch zum Beispiel in der Fachschaft oder der Studierendenvertretung. Ich habe dort meine besten Freunde kennen gelernt und viel über Unternehmenskultur und Projektorganisation, aber auch Politik gelernt. Über die Fachschaft bin ich auch zur ZaPF (Zusammenkunft aller Physikfachschaften) gekommen, wo man nochmal ganz andere Menschen und deren Unis kennenlernt. Vielleicht interessieren euch ja deren Forschungsgebiete mehr als die an der UP?! Aber mein wichtigster Tipp ist: Macht einen Schritt nach dem anderen. Auf diese Weise kommt man gut vorwärts, auch wenn man es nicht merkt. Dabei kann man auch erkennen, wenn man sich irgendwo geirrt hat oder die Richtung ändern möchte. (Ich bin nach Karlsruhe gegangen, um einen Doppelmaster mit Frankreich zu machen. Das hat dann aber nicht mehr funktioniert und gepasst. Heute würde ich mich auch nicht mehr für ein Studium dort entscheiden, aber trotzdem hat mir der Wechsel viel gebracht - sowohl menschlich als auch fachlich.) Zuletzt geändert: vor 3 Jahrenvon Milena Gottschalk