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Zivilklausel

Die Zivilklausel ist eine Selbstverpflichtung von Universitäten oder anderen wissenschaftlichen Einrichtungen, ausschließlich für zivile und friedliche Zwecke zu forschen.

Momentan haben 14 deutsche Universitäten eine Zivilklausel (z.B. Uni Bremen, TU Berlin) Übersicht über andere Zivilklauseln auf zivilklausel.de

Auf dieser Seite soll eine Übersicht über die aktuelle Diskussion zum Thema Zivilklausel gegeben werden. Hilfe hierzu soll ein Pro-Kontra Tabelle geben, in welcher die Argumente zentral gesammelt werden.

Diese Seite dient zur Übersicht, nicht zur Diskussion. Nutzt dafür bitte eine andere Plattform. Wir wollen dem/der wenig oder nicht informierten Leser/in helfen sich ein umfassenderes Bild zu machen.

Pro Zivilklausel Kontra Zivilklausel
Die Zivilklausel ist vor allem ein Signal gegen militärische Forschung, die potentiell zur Tötung von Menschen eingesetzt werden kann Zivilklausel schränkt die Freiheit der Forschung massiv ein. Potenziell kann so gut wie alles zum töten von Menschen benutzt werden.
So könnte z.B. ein Gegengift an dem gearbeitet wird natürlich gezielt zur Tötung von Menschen benutzt werden, aber die geplante Verwendung ist es als Gegengift zu benutzten, d.h. Menschenleben zu retten. (Stichwort Dual Use )
Sie ver- bzw. behindert (forschungspolitische) Strategien, die den Zweck verfolgen, menschliche Konflikte militärisch zu begegnen.Sie schafft eventuell durch Gremien wie z.B. eine Ethikkommission (welche darüber entscheidet was militärische Forschung ist und was nicht) ein leicht zu manipulierendes politisches Instrument welches missbraucht werden kann
Sie ist förderlich für ein Bewusstsein des friedlichen und kooperativen Zusammenlebens aller Menschen und Staaten auf der Welt.Das untersuchen von Konflikten, wie sie in der Natur des Menschen liegen, ist von entscheidender Bedeutung für eine moderne Gesellschaft. Nun kann man Konflikte aber in unterschiedliche Größenordnungen einteilen.
Kleine Konflikte (normaler „Streit“ zwischen Menschen) sind jedem bekannt und vertraut. Die Handlungsfähigkeit ist den beteiligten direkt gegeben, obwohl hier durch Forschung und Entwicklung in den letzten 20 Jahren auch wesentliche Fortschritte gemacht wurden.
Größere Konflikte (durch aufeinenaderprallen von Menschen verschiedener Gruppierungen wie z.B. Polizei und Demonstranten oder Fans verschiedener Fußballvereine) sind viel komplexer und nicht mehr so leicht zu durchschauen. Hier ist es essentiell aus der aktuellen Forschung optimierte Handlungsanweisungen und Lösungsansätze geliefert zu bekommen um z.B. Leib und Leben der beteiligten nach besten Möglichkeiten schützen zu können. Die hohe Priorität der Handlungsfähigkeit ist hier offensichtlich.
Betrachtet man nun eine noch größere Konfliktform wie zum Beispiel Krieg, so werden die vorherigen Ergebnisse nutzlos, da sie nicht alle entscheidenden Handlungsebenen berücksichtigen. Das untersuchen dieser Handlungsebenen sowie das bereitstellen der Handlungsfähigkeit ist hier von äußerster Wichtigkeit und in Anbetracht der vorherigen 2 Stufen der Konflikte auch nur wieder konsequent.
Kurz: Die Handlungsfähigkeit sollte gewahrt werden, sowie
- Militär ist in unserer Gesellschaft (leider) noch essentiell und nicht wegzudenken. Wie Alternative Gesellschaften aussehen usw. soll hier an dieser Stelle nicht Diskutiert werden. Fakt ist aber das wir Militär haben und man dieses konsequent weiterbilden sollte, und dies beinhaltet insbesondere auch die aktive Forschung. Kooperationen mit zivilen Universitäten sind hier äußerst sinnvoll, da hier die Expertiese aus verschiedenen Bereichen einfach herangezogen werden kann zu minimalen Mehrkosten. Zu betonen bleibt aber das die Forschung aber trotz allem zu 100% transparent sein sollte. Dies gilt für Ergebnisse genauso wie für die Finanzierung.

Sehr geehrter Herr Prof. O’Brien,
Sehr geehrte Frau Prof. Roelly, Sehr geehrter Herr Prof. Beta,
Liebe FSR’ler der anderen Fachschaften, Lieber AStA,
Liebe Kommilitoninnen und Kommilitonen,

in Anbetracht der langjährigen Bemühungen des AStAs zur Einführung einer Zivilklausel an der Uni Potsdam und im Rahmen jüngster Diskussionen hat die Vollversammlung der Fachschaft Mathematik-Physik auf ihrer Sitzung vom 13. Januar mehrheitlich beschlossen, dass die Fachschaft sich dafür stark macht, „dass an der Universität keine Gelder militärischer Einrichtungen (Institutionen und Firmen) angenommen werden dürfen; insbesondere soll Forschung, die die direkte Tötung von Menschen beabsichtigt, verboten werden. Dabei darf auch die Forschung eingeschränkt werden. Außerdem soll die Annahme von Drittmitteln (insbesondere solcher militärischer Einrichtungen) ganz transparent behandelt werden.“

In dem Zusammenhang wurde außerdem einstimmig beschlossen, dass, zur Verwirklichung dieser Ziele und zur Erhöhung der Unabhängigkeit der Forschung von Geldgebern aus der Wirtschaft und aus dem Militär, „die Fachschaft sich für die Erhöhung der Landesgelder für die Hochschulen ausspricht.“

Wir vom FSR Mathematik-Physik erhoffen uns nun eine noch intensivere, ausgewogenere Auseinandersetzung mit dem Thema innerhalb der Universität und unterstützen ausdrücklich die in der Stellungnahme des FSRs „Military Studies“ vom 12. Januar geäußerte Forderung nach „einer produktiven und (ergebnis-) offenen Diskussion“.

FSR Mathematik-Physik
i.A. der Fachschaft Mathematik-Physik
Potsdam 28.01.2014

  • Zuletzt geändert: vor 4 Jahren
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